Logo: Lyrikbibliothek und Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V. (GZL)
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Rückblick 2014

AUSSCHREIBUNG
Poesiealbum neu "Leipzig im Gedicht"

Leipzig feiert 2015 seine Ersterwähnung vor 1.000 Jahren - und das auch mit Gedichten?

1965 gab es schon einmal eine Feier, die von "800 Jahre Leipzig", diese betraf allerdings die Verleihung des Marktrechts. Leipzig ist also nicht in 50 Jahren um 200 Jahre gealtert. Rechnungen, wie sie Kabarettisten gern aufstellen, und es gibt Ecken, die ihnen recht geben. Aber es gibt so viel Schönes in unserer Stadt, das sie zu einem lebenswerten Ort macht.

Doch stellt sich die Frage: Passen Gedichte in ein Aufgebot von Schokoladentalern, geprägten Gold- und Silbermünzen, Hochglanzbüchern und Festumzügen?

Wir denken schon und bereiten bereits eine Ausgabe mit Gedichten von Lyrikerinnen und Lyrikern vor, die in Leipzigs Partnerstädten zu Hause sind oder waren, unter ihnen zwei Literaturnobelpreisträger. Die "Poesiealbum neu"-Ausgabe "Gedichte von Welt. Leipzigs Partnerstädte" erscheint im Herbst 2014.

Im Frühjahr 2015 wollen wir die Ausgabe "Leipzig im Gedicht" präsentieren. Und das möglichst mit vielen neuen Gedichten und einzelnen Prosa-Miniaturen zu Leipzig. Unter allen Einsendern verlosen wir, unabhängig von einer Veröffentlichung, vier Sachpreise im Gesamtwert von mindestens 1.000 €.

Einsendeschluss ist der 30. November 2014.

Beachten Sie bitte unbedingt die Modalitäten zur Einsendung.

Ausschreibung als PDF

ZWIE SPRACHE: Zwei Stimmen - zwei Schreibweisen - zwei Temperamente

mit Marlen Pelny und Carl-Christian Elze; Begrüßung: Dr. Helmut Scheel

am 16. Oktober 2014, 19.30 Uhr, Haus des Buches, Literaturhaus Leipzig, Literaturcafé


Marlen Pelny
Foto © Mike Auerbach

"Marlen Pelnys Gedichte wirken wie Songs, sie kommen ganz unverkrampft, ohne 'Achtung-hier-kommt-ein-kluges-Gedicht-Pose' daher. Diese Gedichte sind keine lyrisch-intellektuellen Bedenkenträger, zum Glück, sie haben keine Angst Gefühle zu zeigen, keine Angst vorm Ich-sagen, vor dem Wort Herz, vor Endreimen oder vor einer Prise Pathos; wohl mit dem Wissen, dass genau diese Prise auch mal das Salz in der Suppe sein kann. Außerdem gefallen mir Gedichte, die eine Personalunion von Dichter(in) und lyrischem Ich nicht zwanghaft verstecken und verbuddeln wollen, sondern selbstbewusst dazu stehen und damit erst eine Dringlichkeit erzeugen, die für den Leser spürbar wird. Genau das erreichen Marlen Pelnys Gedichte bei mir."
Carl-Christian Elze

Carl-Christian Elze, geb. 1974 in Berlin; Studium in Leipzig, lebt hier.


Carl-Christian Elze
Foto © Christoph Buss

"Carl-Christian Elzes Gedichte sind meine Soundtracks geworden. Sie drehen sich auf einem Plattenteller in mir drin. Sie sind laut und brutal und deshalb ehrlich und schüchtern. Manchmal singe ich mit. Meistens nicke ich und staune."
Marlen Pelny

Marlen Pelny, geb. 1981 in Nordhausen; Studium in Leipzig, lebt hier und in Berlin.

Eintritt 3,-/2,- EUR Veranstaltung der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik und des Literaturhauses Leipzig

Mitglieder der GZL erhalten ermäßigten Eintritt.

POEM - verfilmte Gedichte
Forum II zum Gedichtfilm

Dienstag, 14. Oktober 2014, 19 Uhr, Stadtbibliothek Leipzig,
unterstützt vom Kulturamt Leipzig

Eintritt frei

Poem

Kurzinhalt

Gedichte haben die Macht zu beflügeln, verfügen über die Magie der Begeisterung und die Stärke der Wahrheit. POEM ist ein Film, der diese Kraft aufgreift und erlebbar macht.
Meret Becker, Luise Rainer, Klaus Maria Brandauer, Jürgen Vogel, David Bennent u.v.a.m. standen für Ralf Schmerbergs Spielfilmprojekt vor der Kamera.

In magischen Bildern verfilmte Regisseur Ralf Schmerberg 19 Gedichte deutschsprachiger Lyriker wie Hermann Hesse, Paul Celan, Ingeborg Bachmann, Georg Trakl und Heiner Müller - um nur einige zu nennen. Gedreht wurde am Strand von Rio, am Fuße des Himalaya, in Island, zu den Osterprozessionen in Spanien und auch in Berlin.

POEM ist eine emotionale Reise durch die Stationen des menschlichen Daseins: Liebe und Freundschaft, das Leid der Veränderung, die Angst vor dem Schicksal und die Freude am Leben.

Cast/Crew

Mit den Darstellern:
Meret Becker, Carmen Birk, Anna Böttcher, Márcia Haydée, Luise Rainer, David Bennent, Klaus Maria Brandauer, Larry und John Gassman, Hermann van Veen, Jürgen Vogel

und den Sprechern:
Hannelore Elsner, Claudia Geisler, Elena Schmerberg Davila, Anna Thalbach, Isabel Tuengerthal, Paul Celan, Herbert Fritsch, Richy Müller, Lars Rudolph, Manfred Steffen

Besetzung und Stab:
Regie Ralf Schmerberg
Drehbuch Antonia Kainz 
Produzenten Ralf Schmerberg, Eva Sigrid Maier-Schönung
Koproduzent Ray Cooper
Länge: 91 Minuten

»Einigkeit und …« - Poetry Clips
Forum I zum Gedichtfilm

Im Rahmen des 18. Leipziger literarischen Herbstes
am 8. Oktober 2014, 15.00-16.30 Uhr

in der Leipziger Stadtbibliothek, Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11, Leipzig

Eintritt frei

Gespräch mit der Juroren der beiden Gedichtfilm-Wettbewerbe der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik 2012 und 2014 Dr. Uta Corsa (Leipzig) und Thomas Zandegiacomo Del Bel (Berlin)

Moderation: Maja Gille
Begrüßung: Ralph Grüneberger – Initiator der Gedichtfilm-Wettbewerbe „Worte sind Boote“ und „Schwarze Ängste“

25 Jahre nach Öffnung der bis dahin westseitig verschlossenen Lyrikregale und 25 Jahre nach dem ersten systematischen Einsatz von Gedichtfilmen im Deutschunterricht durch den Sender Freies Berlin wirkt sowohl die gedruckte als auch die verfilmte Lyrik als Randerscheinung. Das nunmehr größere Deutschland hat den Einfluss von Lyrik verkleinert. Dabei ist gerade das verfilmte Gedicht, der Poetry Clip geeignet, sich per Tablet, PC oder Smartphone rasch zu verbreiten, sich "teilen" zu lassen.

Mit Beispielen u.a. nach Gedichten von Rose Ausländer, Erich Fried, Ilse Brem, Sigrid Lichtenberger und Kerstin Hensel will das Forum vor allem Pädagogen dazu anregen, Gedichtfilme im Unterricht zu zeigen.

Eine Veranstaltung in Partnerschaft mit den Leipziger Städtische Bibliotheken, gefördert vom Kulturamt Leipzig

Poesiealbum neu
»Kein Marmor. Gedichte über Dichter«

Ausgabe 1/2014

Poesiealbum neu »Kein Marmor. Gedichte über Dichter«

Heft 1/2014, edition kunst & dichtung: Leipzig 2014. ISSN 2193-9683, € 4,80
Bestellung über Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können.

Sommerlektüre für Pädagogen und alle Lyrikfreunde

"Kein Marmor. Gedichte über Dichter" ist ein Arrangement fast ausschließlich neuer Lyrik: Erinnerungen und Analogien zu Shakespeare, Schiller, Goethe, Hölderlin, Nietzsche oder Claudius und Heine. Zudem gibt es Wahlverwandtschaften zu entdecken: zu Rimbaud, zur Droste-Hülshoff, zu Trakl und Benn bis hin zu Inge Müller, Sarah Kirsch, Jandl, Sylvia Plath, Jack Kerouac und Zeitgenossen.
Gerade Pädagogen in den Sommerferien zu empfehlen, um im neuen Schuljahr den einen oder anderen Klassiker in ein neues Licht zu rücken!

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ZWISCHENRUF des Vorsitzenden

Kulturstiftung Sachsen:
Vier Ablehnungen von Förderanträgen in drei Jahren

Nachdem wir 2011 keine Förderung unserer erfolgreichen Reihe "Poetisches Podium" durch die Kulturstiftung Sachsen bekommen haben, mussten wir die Veranstaltungsreihe, die seit 2008 viermal im Jahr themenbezogen zu Lesung, Vortrag & Gespräch einlud, einstellen. Eine Wiederaufnahme ist eher unwahrscheinlich. Ähnlich erging es zuvor schon der "Leipziger Sommernacht der Poesie" (1997-2006).

Für die "Poesiealbum neu-Lesetour 2013", die uns im Jahr des Gedenkens an das Völkerschlachten bei Leipzig mit acht Veranstaltungen in sieben deutsche Städte – mit dem Schwerpunktland Sachsen – führte, beantragten wir 2012 bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen eine Teilförderung. Vorgestellt haben 32 Mitwirkenden die Ausgabe "Gegen den Krieg. Gedichte & Appelle", und das bei sehr schmalem Budget. Denn in Ermangelung einer (nicht einmal symbolischen) Förderung durch die Kulturstiftung Sachsen musste vor allem an Vergütung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit gespart werden, so dass die Lese- und Werbetour nicht ihr Optimum erreichen konnte.

2013 haben wir bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen wiederum eine anteilige Förderung unseres Projektes "Poetry Clips – Gedichte anders lesen" beantragt. Geplant war, an Schulen in der Stadt Leipzig und im Leipziger Umland Gedichtfilme zu zeigen und mit Schülerinnen und Schülern dazu ins Gespräch zu kommen. Mittels der Gedichtfilme woll(t)en wir zum Einen zeitgenössische Lyrik nahe bringen und sie der Sprachverarmung entgegensetzen und zum Anderen interessierte Schüler dazu anregen, eigene Poetry Clips herzustellen. Die Mit-Förderung des Projektes wurde durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen abgelehnt, d.h. wir müssen die Schulen z.B. in Brandis, Markkleeberg, Schkeuditz, Taucha oder Zwenkau außen vor lassen. Aufgrund der engen Förderrichtlinien konnten wir hier nicht den Kulturraum Leipziger Land stellvertretend um Förderung ersuchen, etwas, was den Kulturbürokraten in Dresden durchaus bewusst ist.

Die Stadt Leipzig hat ihrerseits die Förderung aktuell zugesagt, so dass wir nach einem neuen Kosten- und Finanzierungsplan in bis zu 5 ausgewählten Leipziger Schulen das Projekt umsetzen und im Oktober 2014 speziell Pädagogen zu dem Thema "Gedichtfilme im Unterricht?" einladen können.

Anfang 2014 haben wir erneut einen Förderantrag bei der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gestellt. Seit Jahrzehnten bzw. seit Jahren werden die Literaturzeitschriften "Ostragehege", "Edit", "Poet" und "SIGNUM" kontinuierlich gefördert. Unsere Zeitschrift "Poesiealbum neu", die seit Ende 2006 von mir ehrenamtlich zusammengestellt und redigiert wird, wofür ich 80-120 Stunden pro Ausgabe einsetze und andere Redaktionsmitglieder gleichfalls unentgeltlich ihre Freizeit einbringen, hat bis dato weder für die Herstellung, Herausgabe und Redaktion noch für Lizenzen und Honorare von der Kulturstiftung Sachsen Förderung erfahren.

Vor der Antragstellung wurde dem Vorstand der GZL vom stellvertretenden Stiftungsdirektor Dr. Manuel Frey verdeutlicht, dass mit einer Förderung der regulären Ausgaben nicht zu rechnen sei, da bereits die anderen vier bestehenden Zeitschriften in Sachsen Förderung erhalten. Das Wort vom "Erbhof" ist nicht gefallen, ich benutzte es hier gezielt. Eingedenk dieser Prognose haben wir bewusst eine anteilige Förderung in Höhe von 2.200 € lediglich für die Organisation, Herausgabe, Herstellung (inkl. Satz & Layout), Lizenzen, Übersetzerhonorare des geplanten Sonderheftes "Gedichte von Welt. Leipzigs Partnerstädte" in Dresden beantragt.

Die Entscheidung ist dieser Tage gefallen, nicht einmal dieses Sonderheft, das wir im Herbst 2014, sozusagen im Vorfeld der Leipziger 1000-Jahr-Feier, zusätzlich zu den regulären Ausgaben des Jahrgangs 2014 herausgeben wollen, erfährt Förderung von der Kulturstiftung Sachsen. Führen wir uns vor Augen: Zu den Autorinnen und Autoren dieser Sonderausgabe zählen nicht nur die beiden Literaturnobel­preis­träger Wislawa Szymborska (Krakau) und Ivo Andric (Travnik), sondern die Poetin­nen Joanna Skelt (Birmingham) und Natalka Bilotserkivets (Kiev) oder die Dichter Roger Kowalski (Lyon) und Nikos-Alexis Aslanoglou (Thessaloniki). Für die Nachdich­tungen konnten wir Gunter Böhnke, Marga und Roland Erb, Rupprecht Mayer, Ralf Pannowitsch und Renate Richter gewinnen. Die Übersetzer Karl Dedecius, Rainer Kirsch, Jan Kuhlbrodt und Jorgos Kartakis sowie der Wieser Verlag in Österreich und der Verlag des Staatlichen Museums in Oswiecim (Polen) stellten uns ihre Nachdichtungen zur Verfügung. Ob wir all das angemessen vergüten können, steht jetzt in Frage.

Die Stadt Leipzig hat dieser Tage eine anteilige Förderung dieses Projektes zugesagt.

Aber gegenwärtig ist sie der einzige Partner für uns. Geplant waren ganz normale Dinge, dass wir Autoren- und Übersetzerhonorare zahlen, die Redaktion vergüten, desgleichen die Organisation sowie einen Teil der Auflage mit einem Hörbuch versehen. Jedoch ist es auf Dauer unredlich, wenn Gestalter, Sprecherinnen und Sprecher, Musiker, Redakteur und Organisator auch dieses 3. Vorhaben (wie zuvor schon "Schwarze Ängste" und "Worte sind Boote") in Form von Selbstausbeutung realisieren. Ich bedauere es sehr, dass die Hörbuchproduktion der "Gedichte von Welt" infrage steht, da dies für unser Projekt eine deutliche Aufwertung bedeutet hätte. Diese Sonderausgabe sollte auch dabei helfen, die Bekanntheit und Vielfalt unserer Zeitschrift "Poesiealbum neu" zu stärken, gerade da sie von der Kulturstiftung Sachsen per se von Förderung ausgegrenzt wird und das Sonderheft mit "Gedichte[n] von Welt" hier eine Ausnahme hätte bilden können. Doch wenn nicht bis Ende Juli 2014 noch ein Spendenwunder geschieht, müssen wir auf das Hörbuch ebenso verzichten wie auf eine angemessene Vergütung aller erbrachten Leistungen. Wen trifft es? In der Hauptsache Übersetzer aus Sachsen.

Wer sich auskennt und weiß, welche Arbeit in den Förderanträgen steckt, wird zudem den Frust verstehen, den Ablehnungen erzeugen. Und vor diesem Hintergrund muss bis Ende des Monats Juni fristgemäß der Antrag auf Förderung der "Tage der Poesie in Sachsen: Zwickau 2015" gestellt werden. Es ist das nächste Großprojekt der GZL. 2010 und 2012 hat die Kulturstiftung Sachsen diese Poesietage dankenswerterweise gefördert, das wollen und haben wir nicht vergessen. Aber von Bedeutung für die Geltung eines Vereins an seinem Ort ist immer auch dessen spezielles Wirken dort. Dieses besitzt unmittelbare Strahlkraft und erhöht den Bekanntheitsgrad und die Attraktivität des Vereins. Das darf wiederum in der Landeshauptstadt nicht in Vergessenheit geraten.

Ralph Grüneberger

21. Juni 2014

Die ZWIE SPRACHE im Frühjahr 2014

Für Dienstag, den 6. Mai 2014, 19.30 Uhr, lädt die Lyrikgesellschaft ins Literaturcafé zur nächsten ZWIE SPRACHE ein. Unter dem Modus: Zwei Stimmen - zwei Schreibweisen - zwei Temperamente findet die neue Lesereihe mit den beiden Berlinerinnen Nadja Küchenmeister und Brigitte Struzyk ihre Fortsetzung; den Abend wird der Wahlberliner Helmut Scheel eröffnen.

Die beiden Lyrikerinnen werden einander vorstellen, hier schon eine erste Kostprobe:

"Alle Lichter" ist der Band von Nadja Küchenmeister überschrieben, in dem ich so gerne las, wie ich an die frische Luft gehe. Nicht eins von allen Lichtern ist grell, und auch das Trübe beispielsweise einer Fiebernacht bleibt beleuchtet, von einem Geist, der beiläufig scheint, vom Alltag genährt, der aber auch blitzen kann wie in diesen Zeilen, die ich hervorheben muss: "der himmel hat wieder seine klare bläue / in der die ringeltauben flitzen wie forellen."

Brigitte Struzyk, geb. 1946 in Steinbach-Hallenberg; Studium der Theaterwissenschaft. 2011 erschien ihr Gedichtband "alles offen".

"Die rätselhaft schönen Gedichte Brigitte Struzyks entzünden sich an ganz sinnlichen, konkret bildhaften Eindrücken, wie einem Hohlweg mit Hagebutten und kleinen Gesteinssplittern, die am Grund dieses Wegs liegen. Einmal in das Gedicht hereingeholt, werden diese echten Steine zu Spielsteinen im Zuge einer sprachlichen Bewegung, sie werden abgehorcht auf ihre Klangverwandtschaften, aus denen dann wieder neue Sinnstiftung hervorgeht, ein neuer Grund aus Wörtern, auf denen der Leser gerne geht."

Nadja Küchenmeister, geb. 1981 in Berlin; Studium der Germanistik und Soziologie sowie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2010 erschien ihr Gedichtband "Alle Lichter".

Eintritt 3,-/2,- EUR
Veranstaltung der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik und des Literaturhauses Leipzig

Mitglieder der GZL erhalten ermäßigten Eintritt.

Zwie Sprache im Literaturhaus (Buchhaus) Leipzig

Ich habe einen wundervollen Abend im Literaturhaus Leipzig genossen. Die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik hatte zum zweiten "Zwiegespräch" eingeladen. Gesprächspartner waren Brigitte Struzyk und Nadja Küchenmeister.

Helmuth Scheel begrüßte die Anwesenden, es hatten sich mehr als als zwei Dutzend Literaturfans eingefunden, und stellte die beiden Gesprächspartnerinnen vor. Seine einleitenden Worte beendete er mit einem Zitat von Karoline Günderrode (geb. 1780 gest. 1806).


Brigitte Struzyk - Helmut Scheel - Nadja Küchenmeister © Georg Hans Schlitte

Die beiden Schriftstellerinnen konnten vom Alter und von der Entwicklung her nicht unterschiedlicher sein. Trotzdem hatten sie VIELES gemeinsam. Brigitte Struzyk 1946 geboren in Thüringen und Nadja Küchenmeister 1981 geboren in Berlin, leben beide in Berlin.

Sie stellten sich wie vorgesehen gegenseitig vor. In das Vorstellen wurden immer wieder flüssig Lyrik und Prosa eingeflochten. Es kam unter anderem die Gruppe 46 ins Gespräch. Brigitte Struzyk hatte sich mit Autorinnen des gleichen Jahrgangs zusammengeschlossen, um herauszufinden, ob alle des gleichen Jahrgangs dasselbe Generationsbewusstsein hatten. Später wurden in die Gruppe andere Geburtsjahrgänge aufgenommen.
Brigitte Struzyk sprach über und zu ihren Erlebnissen in der Arbeit und im Studium in der DDR. Erklärte ihren "Weg" von der Agrartechnikerin über das Theater zur Sprache. Einige ihrer Gedichte sind eine heutige Seltenheit: Reimgedichte. In Gedichten von Nadja Küchenmeister klangen Reime immer einmal an. Bei Brigitte Struzyk spielte die Seifengasse in Weimar und das Wohnhaus der Freundin Goethes, Charlotte von Stein eine Rolle, da sie in Weimar aufwuchs.
Nadja Küchenmeister ist in Berlin-Hellersdorf geboren und aufgewachsen. Sie sprach über den Hintergrund ihrer Werke: Was dachte oder erlebte ich, oder hatte erlebt, als ich DIESES schrieb.

Diese "Zwie Sprache" hat mir sehr gut gefallen. Es war eine Einheit ohne irgendwelche starre, einengende Grenzen. Das Verweben von Vorstellung, Schilderung von Ereignissen, Gedankengängen und Vortragen von Gedichten und Geschichten hätte noch stundenlang weitergehen können, ohne den Genuss zu beeinträchtigen. Ein Erlebnis, das lange nachklingen wird.

Bild und Text © Georg Hans Schlitte 07.05.2014

"gegen den strom"
Ein originäres Kapitel Leipziger Literaturgeschichte aus dem Jahre 1968

Die Ausstellung wurde bis Ende April 2014 verlängert!

Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus,
Nikolaikirchplatz 5/7 in 10178 Berlin-Mitte

Kapitän Siegmar Faust auf seinem Fahrgastboot im Sommer 1968
"Kapitän" Siegmar Faust auf seinem Fahrgastboot im Sommer 1968

Die Wanderausstellung der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik, die zuletzt 2008 in der Leipziger Behörde für die Aufbewahrung der Stasi- Unterlagen zu sehen war, zählt bisher rd. 16.000 Besucher und erinnert an die ungenehmigte Lyriklesung auf dem Elsterstausee im Süden Leipzigs, bei der erstmals der spätere Büchnerpreisträger Wolfgang Hilbig (1941-2007) als Poet in Erscheinung getreten ist.

IM Kretschmar berichtet wie folgt darüber: "Am 26. Juni [1968] fand auf dem Stausee eine Riverboatlyrikveranstaltung statt (...) Zu der Veranstaltung waren etwa 30 Leute erschienen, meist Studenten, unter ihnen ein großer Teil Vertreter der Journalistischen Fakultät. Anwesend war ebenfalls Andreas Reimann, der selber aber keine Gedichte las. Zu Beginn der Veranstaltung hielt Faust eine Einleitungsansprache, die Auszüge aus tschechischen Aktionsprogrammen enthielt. Zur eigentlichen Lyriklesung lasen dann unter anderen Kristian Pech, Student an der Journalistischen Fakultät im ersten Studienjahr, Friederike Techel, Studentin am Institut für Kunsterziehung, Wolfgang Hilbig, Montagearbeiter, und Siegmar Faust. Wolfgang Hilbig ist gemeinsam mit Siegmar Faust Mitglied im Zirkel Schreibender Arbeiter 'Heinz Rusch', den der Schriftsteller Manfred Künne leitet. Den größten Raum in der Diskussion nahmen die Gedichte Wolfgang Hilbigs ein, die mir zum größten Teil bekannt sind."

Die Ausstellung ist bis 30. April 2014 während der regulären Öffnungszeiten der Gedenkbibliothek sowie bei Veranstaltungen derselben zu besichtigen.

Eine ausführliche Beschreibung des Ereignisses findet Sie hier: gegen den strom (pdf)

Webseite der Gedenkbibliothek

Leipziger Buchmesse 2014

"Schwarze Ängste. Neue Gedichte gegen den Krieg"

Freitag, dem 14. März, 21.30 Uhr (Einlass 21.00 Uhr)
Asisi-Panometer Leipzig, Richard-Lehmann-Str. 114

Vor der Kulisse von "Leipzig 1813" die Vorstellung des Hörbuchs "Schwarze Ängste. Neue Gedichte gegen den Krieg"

Lesung mit Maja Gille, Claudia Müller und Axel Thielmann
Musik: Die Lyrischen Saiten
Begrüßung: Ralph Grüneberger

Lyrikgesellschaft: Lesung im Panometer
Foto: Gaby Waldek

Poesiealbum neu "In Familie"

Samstag, dem 15. März, 18.00 Uhr
Gohliser Schlösschen Leipzig, Menckestr. 23

Lesung mit Georg Oswald Cott, Franziska Röchter, Maja Gille und Ralph Grüneberger
Musik: Philipp Röchter, Piano
Moderation: Stefan Kabisch

Gohliser Schlösschen
Foto: Verein Gohliser Schlösschen e.V.

"Da sagten die Menschen nein"

Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium Lerchenfeld lesen "Gedichte gegen den Krieg" aus dem Poesiealbum neu

Donnerstag, 23. Januar 2014 um 20:00 Uhr

St. Gertrud Kirche
Immenhof 10
22087 Hamburg Uhlenhorst-Hohenfelde

Hörbuch Worte sind Boote

Leitung: Michael Wanker, Schauspieler
Musik: Perfume de Mujer
Aneta Pajek, Bandoneon
Caio Rodriguez, Gitarre und Gesang

Eintritt frei - Spende erbeten


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